Montag, 24. Mai 2021

Daxlanden und die Energiewende

In Deutschland werden Schritte zur Energiewende unternommen. Bisher wurde Strom überwiegend in (Groß)Kraftwerken in den Ballungsgebieten erzeugt, also nahe an den Haupt-Verbrauchern. Zukünftig wird vermehrt regenerativer Strom dort erzeugt, wo er anfällt, also dezentral. Und das ist eben nicht verbrauchernah. Deshalb steigt der Bedarf an leistungsfähigen überörtlichen Stromleitungen. Die Fernverbindungen übernehmen 525-kV-Leitungen als Punkt-zu-Punkt-Bedienung (z.B. „Südlink“). Die Feinverteilung in der Region übernehmen 110-, 220- und 380-kV-Leitungen. Die Fernverbindungen werden in Gleichstrom als neu zu bauende Erdkabeln konzipiert. Die Feinverteilung erfolgt mit Freileitungen in Wechselspannung, die für diesen Zweck auszubauen sind. Ein Ersatz auch dieser Freileitungen durch Erdkabel ist der nicht möglich/zulässig und in dicht besiedelten Gebieten problematisch. Umspannwerke übernehmen die Aufgabe, die jeweiligen Stromarten umzuwandeln.
Daxlanden hat nichts mit den Fernverbindungen zu tun. Südlink endet in Leingarten bei Heilbronn. Daxlanden hat aber gleich drei Projekte zur Feinverteilung. Diese befinden sich alle in unterschiedlichen Planungs-, Genehmigungs- bzw. Bauphasen
1. Netzverstärkung Daxlanden - Eichstetten (bei Freiburg)
2. Netzverstärkung Weinheim - Daxlanden
3. Umspannwerk Daxlanden
Die Projekte zur Netzverstärkung laufen in drei Phasen
1. Bedarfsermittlung
Zwischen welchen Endpunkten wird welche Verstärkung benötigt
2. Korridorermittlung
Es wird ein 1 km breiter Korridor zwischen den Endpunkten gesucht, ggf. mit Varianten/Alternativen, der als realisierbar eingeschätzt wird.
Die umfangreichen Unterlagen dazu münden in einen Antrag. Dieser wird offengelegt und Betroffene, Verbände etc. können Einwendungen machen. Diese werden bei einem Erörterungstermin behandelt und können ggf. zu Planungsänderungen führen.
3. Detailplanung
Diese beinhaltet die exakte Festlegung der Trasse innerhalb des Korridors, die technische Ausführung, die Lage der Masten, Umweltfragen…
Das Ergebnis mündet in eine neue Offenlage und in die Planfeststellung
Die Planung erfolgt durch die Tarnsnet BW GmbH ausführliche Unterlagen gibt's hier https://www.transnetbw.de/de/netzentwicklung/projekte/alle-projekte . Genehmigungsbehörde ist die Bundesnetzagentur.
Die Daxlander Projekte
Am weitesten vorangeschritten ist die weitgehende Veränderung des Umspannwerkes, die praktisch einen Neubau in völlig anderer Technik bedeutet. Hier wir bereits gebaut. https://www.transnetbw.de/de/presse/presseinformationen/presseinformation/transnetbw-erneuert-umspannwerk-in-daxlanden
Der Abschluss des Projektes ist für 06/2030 (!) geplant. Maßnahmen dort werden uns also noch lange beschäftigen. Durch die vorgesehene neue Technik wird deutlich weniger Platz benötigt. Fraglich ist, welche Auswirkungen auf Anlieger resultieren. Ob sich z.B. die aktuelle Problematik der „Stromschläge“ bei den Kleingärtnern ändert. Dazu gibt es demnächst ein Gespräch. Reimund ist dabei. In den Unterlagen ist interessanter Weise vermerkt, dass das Unterwerk auch darauf ausgerichtet ist, dass das Rheinhafen-Dampfkraftwerk „außer Betrieb geht“, allerdings ohne Datum.
Die Planung der Netzverstärkung Daxlanden - Eichstetten (bei Freiburg) ist weit vorangeschritten. Bereits 2020 wurden die Planfeststellung beantragt, die Unterlagen ausgelegt und Einwendungen gesammelt. Zwischenzeitlich erfolgten seitens der Transnet BW kleinere Überplanungen, die gemäß RP eine neuerliche Offenlage erfordern. Diese läuft aktuell. Reimund und ich haben die Unterlagen angeschaut. Wichtig: neue Einwendungen sind nur zulässig, soweit sie sich auf die Planänderungen beziehen. Soweit ersichtlich entspricht die Trasse auf der Gemarkung Daxlanden ohnehin einer vorhandenen Trasse und die Neuplanung bewirkt bei uns nur kleine Änderungen an einzelnen Maststandorten. Soweit hiervon Anlieger betroffen sind, werden diese separat unterrichtet.
Die Netzverstärkung Weinheim - Daxlanden befindet sich am Ende der Phase 2 (Korridorermittlung). Eine Online-Vorstellung des Projektes war am 20.05.2021 (Teilnahme Reimund und ich). Die Offenlage sehr umfangreicher Planunterlagen steht unmittelbar bevor. Dann gibt es die Möglichkeit zu Einwendungen. Ob/wie ein Erörterungstermin unter Corona-Bedingungen stattfinden kann, ist offen. Die Unterlagen können und müssen wir uns anschauen, zum Glück nur soweit sie Daxlanden betreffen. Erster Eindruck ist
Die Lage der Trasse ist bei uns unverändert.
Die Spannung wird von 220 kV auf 380 kV erhöht. Dies macht teilweise erforderlich, dass die Masten erhöht werden.
Vermutlich ändert sich auch die Lage der Masten.
A.H.

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