Der Bürgervereins Daxlanden bat um Beantwortung folgender Fragen:
- Wie ist der Zustand des Federbachs auf Daxlander/Karlsruher Gemarkung !
- Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Pegelstand aus ( Austrocknung/Verschlammung des Flussbettes)
- Wurden oder werden Maßnahmen seitens der Stadt getroffen.
Die Anfrage wurde wie folgt beantwortet:
vielen Dank für Ihre Anfrage, die Sie direkt an uns gerichtet haben. Wir konnten uns mittlerweile sowohl mit dem Landratsamt Rastatt als auch mit unserem für die Gewässerunterhaltung im Stadtgebiet von Karlsruhe zuständigen Tiefbauamt austauschen und hoffen Ihre Fragen ausreichend beantworten zu können.
Der Federbach befindet sich bekanntlich in einem unbefriedigendem ökologischen Gesamtzustand, welcher in der Hauptsache in den Schmutz- und Nährstofffrachten aus der Siedlungsentwässerung der Kommunen im Einzugsgebiet des Gewässers begründet ist. Maßgebend sind hier insbesondere die Mischwassereinleitungen der oberstrom von Karlsruhe gelegenen Kommunen. Auf Karlsruher Gemarkung selbst gibt es keine derartigen Einleitungen in den Federbach. Daher ist die Stadt Karlsruhe auch nicht Teil der von Ihnen erwähnten Initiative der Anrainerkommunen unter Federführung des Landratsamtes Rastatt. Diese Initiative, deren Ziel es ist konkrete Maßnahmen im Bereich der kommunalen Kläranlagen und der Mischwasserbehandlung umzusetzen, möchte über ein angepasstes Stoffminderungskonzept mit dem Ausbau der Kläranlagen Rheinstetten und Durmersheim sowie dem Bau von 6 Retentionsbodenfiltern einen „guten Zustand des Federbaches“ erreichen.
Im Stadtgebiet Karlsruhe fließen der Alte Federbach sowie der Neue Federbach. Diese vereinigen sich südlich des Rheinhafendampfkraftwerkes zum gemeinsamen Federbach. Sowohl der Alte als auch der Neue Federbach befinden sich in keinem ökologisch guten Zustand. Dies liegt, wie zuvor erläutert, an den Einleitungen der Oberlieger, die in Verbindung mit dem geringen Gefälle zu Nährstoffeintrag und Sedimentationen auch auf der Gemarkung der Stadt Karlsruhe geführt haben. Hinzu kommt, dass der Federbach stark durch die Wasserstände des Rheins beeinflusst wird. Analog zu den teils extremen Niedrigwasserständen des Rhein gab es auch im Federbach eine sehr niedrige Wasserführung in den Trockensommern mit den bekannten Problemen niedriger Sauerstoffgehalte und verstärkter Verschlammung.
Auf dem Gebiet der Stadt Karlsruhe stehen aktuell keine Maßnahmen zur Verbesserung an, da beide Gewässerarme zukünftig durch den Bau und den Betrieb des Polders Bellenkopf beeinflusst und verändert werden und die sich dann hieraus ergebenden Einflüsse auf das Gewässer berücksichtigt werden müssen.
So wird beispielsweise der Alte Federbach zukünftig während dem Polderbetrieb und den ökologischen Flutungen über die begleitenden Grundwasserhaltungen mit zusätzlichem frischem Wasser gespeist. Mit dem Übergang der Unterhaltungspflicht für den Alten Federbach an das Regierungspräsidium Karlsruhe als Vorhabensträger für den Polder, liegen auch dort, wie bereits jetzt schon für den Neuen Federbach, die Zuständigkeiten für gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation.